Page 30 - Tirol Kommunal 04 2020
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 EINE GRÜNE FASSADE IST IN DER STADT UND AM LAND GEFRAGTER DENN JE
WIE WIR DEN DORFPLATZ AUCH IM SOMMER
GUT NUTZEN KÖNNEN
 Energie Tirol gibt im Interview mit DIin Sabine Dessovic einen Einblick hinter die
 Kulissen der Landschaftsplanung. Dabei steht fest: Es muss mehr grüne und blaue
 Infrastruktur geschaffen werden, egal ob am Gebäude oder im Außenraum. Die
 „Fassadenbegrünung“ allein ist nicht die Lösung gegen die Hitze. Für die aktuelle
 „graue Infrastruktur“, vor allem auch in Gewerbegebieten, fordert die Expertin
 verpflichtende Dachbegrünungen.
 Wie sehen Sie die Rolle der Land- schaftsplanung in der Gestaltung klimafitter Siedlungen und Quar- tiere?
Landschaftsarchitektur verbinden alle mit Gartengestaltung und Pflan­ zen. Das Betätigungsfeld ist aber
sehr breit und reicht von Aufgaben­ stellungen in der raumplanerischen Ebene bis hin zur Entwicklung von Substraten. So haben sich in den letzten Jahren Gemeinden und Städte von LandschaftsplanerInnen beraten lassen wie die Grünflächenversorgung und Naherholungsflächen verbessert und ausgebaut werden können. The­ men wie die Verzahnungen mit den umgebenden Gemeinden, optimale Standorte für die Siedlung, ausgewo­ genes Verhältnis von bebauter Fläche zu Grünflächen zu städtischen Frei­ räumen und zu sozialer Infrastruktur
DIin Sabine Dessovic (Bild) leitet gemeinsam mit DIin Anna Detzlhofer das Büro
D\D landschaftsplanung in Wien
sind klimarelevant und werden von LandschaftsarchitektInnen inhaltlich bearbeitet.
Überhitzungsprobleme und tropi- sche Nächte sind Schlagworte, die man primär mit Städten in Verbin- dung bringt. Inwieweit spielt die Thematik aber auch im ländlichen Raum, beispielsweise bezogen auf die Dorfplatzversiegelung und Auf- enthaltsqualität, eine Rolle?
Die Sicht auf einen Platz, und das kann natürlich auch ein Dorfplatz sein, hat sich im letzten Jahrzehnt stark geändert. War es früher mit einer befestigten Fläche, mit attrakti­ ver Oberfläche und ein paar Sitzmög­ lichkeiten und einem Solitärbaum getan, haben sich die Planungsvor­ gaben stark geändert. In den Som­ mermonaten kann man auch im
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TIROL.KOMMUNAL AUGUST 2020
















































































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